Brandschutztipps
Bürgerinfos
Sie stehen auf dem Schlauch
- Befinden sich Hydranten auf Gehwegen und Parkflächen, sind diese von Kraftfahrzeugen freizuhalten.
- Hydranten auf Grundstücken oder dazugehörenden Gehwegen sind jederzeit zugänglich und von Eis und Schnee befreit zu halten.
Es gehen wertvolle Minuten verloren, wenn Fahrzeuge im Einsatzfall erst von der Feuerwehr entfernt, und Hydranten zugänglich gemacht und aufgetaut werden müssen. Der Wasservorrat von Tanklöschfahrzeugen ist in wenigen Minuten verbraucht. Die Hinweisschilder von Hydranten sind leicht zu erkennen. Es sind weiße, rechteckige Schilder (250 x 200 mm) mit rotem Rand. Die Zahlen auf dem Schild geben die Entfernung in Metern nach vorne, links oder rechts an.
Brennendes Fett niemals mit Wasser löschen
Der Siedepunkt von Fritierfett liegt im wesentlichen über 100°C. Die meisten Brände entstehen durch Überhitzung des Fettes. Brennendes Fett niemals versuchen, mit Wasser zu löschen !!!
Bei Temperaturen von 100°C wird aus Wasser Wasserdampf. Wird also ein Wasserstrahl in siedendes oder brennendes Fett gerichtet, kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers. Der Wasserdampf treibt das brennende Fett auseinander, vergrößert dessen Oberfläche und kann zur Explosion führen. Für die Bekämpfung gelten folgende Regeln:
- Bei Fettbränden kein Wasser benutzen
- Dem Feuer die Sauerstoffzufuhr entziehen (Deckel drauf)
- Auf Augen- und Gesichtsschutz achten
Daher:
- Friteusen müssen das VDE-Zeichen tragen
- Filter der Dunstabzugshaube regelmäßig überprüfen
- Friteusen sollten niemals unter eingeschalteter Dunstabzugshaube betrieben werden
- Leichtflüchtige Fettbestandteile bilden mit ausreichender Luftverwirbelung leichtentzündliche Gemische. Auf Überhitzung des Fritierfettes achten; nur hochsiedende Fette, keinesfalls normales Haushaltsöl zum Frittieren verwenden.
Gerät Wasser, z.B. in Form von Eis bei tiefgekühltem Fritiergut, in heißes Fett, verdampft es sofort. Dabei tritt eine erhebliche Volumenvergrößerung ein. Aus einem Liter Wasser werden etwa 1700 Liter Wasserdampf. Es kommt zum eruptionsartigen Überschäumen des Fettes, das sich bei entsprechender Luftverwirbelung schlagartig entzünden kann. Es kommt zur Fettexplosion.
Bei Fondues, Raclettes, Feuerzangenbowlen u.a. werden die Öfen mit Spiritus (Flammpunkt unter 12°C) betrieben. Der Umgang mit dieser leichentzündlichen Flüssigkeit erfordert besondere Vorsicht. Niemals in noch heiße, ausgebrannte Behälter Brennstoffe nachgießen. Für alle Fälle immer ein angefeuchtetes Handtuch oder Küchentuch zum Ersticken der Flammen bereithalten.
Bei einer Brandausdehnung nicht lange zögern: Feuerwehrnotruf 112
Waldbrandgefahr lauert im Frühjahr und Sommer
Unser Wald gilt als ein beliebter und wichtiger Ort der Erholung und Entspannung. Aber alljährlich werden durch zahlreiche Brände große Teile des Waldbestandes vernichtet. Viele Waldtiere verbrennen jämmerlich. Waldbrände werden fast immer durch den Menschen verursacht, entweder durch fahrlässigen Umgang mit Streichhölzern, mit glimmenden Tabakresten oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Gerade im Frühjahr und in den heißen Sommermonaten besteht erhöhte Waldbrandgefahr.
Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte, falls dies möglich ist, selber “löschen” oder sofort die Feuerwehr unter möglichst genauer Ortsangabe des Brandes benachrichtigen. Sind mehrere Personen anwesend, übernimmt einer sofort die Meldung des Brandes, während die anderen versuchen, das Feuer zu “löschen”.
Gelöscht werden kann mit 1-2 Meter langen Laub- oder Nadelbaumzweigen. Wichtig ist, das Feuer zum Inneren der Brandfläche hin auszukehren. NICHT AUSSCHLAGEN. Hier besteht die Gefahr des Funkenfluges. Dadurch kann eine Ausbreitung des Brandes verursacht werden.
Jeder sollte daran denken, dass …
- durch Waldbrände eigene Erholungsräume zerstört werden.
- Rauchen und jegliche Verwendung von Feuer im Wald und in Waldnähe zu unterlassen sind.
Rauchmelder retten Leben
In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 700 Menschen bei Wohnungsbränden. Tausende erleiden Verbrennungen und Verletzungen. Die meisten dieser Menschen kommen bei nächtlichen Wohnungsbränden ums Leben.
Moderne Haushalte sind von Möbeln bis zu Gebrauchsgegenständen angefüllt mit Kunststoffen, bei deren Verbrennung giftiger Rauch entsteht. Dieser Rauch durchdringt auch bei einem kleinen Brandherd in wenigen Minuten die ganze Wohnung. Die Schlafenden werden bewusstlos und ersticken oft schon bevor die Feuerwehr alarmiert ist. Durch rechtzeitige Warnung wäre eine Flucht und Rettung noch möglich gewesen.
Ein Rauchmelder erkennt frühzeitig den bei Schwelbränden entstehenden Rauch und warnt durch einen lauten Ton. Schlafende werden zu einem frühen Zeitpunkt geweckt, sodass Rettung noch möglich ist.
Die meisten Rauchmelder sind batteriebetrieben. Da sie nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, bedeutet dies nicht nur einfache Installation, sondern auch Funktionsfähigkeit im Falle eines Brandes. Vergessen Sie jedoch nicht von Zeit zu Zeit die Batterien zu wechseln. Da die meisten Wohnungsbrände im Wohnbereich beginnen, empfiehlt es sich, den Rauchmelder zwischen Wohn- und Schlafbereich anzubringen. In Wohnungen sollte als Mindestschutz ein Rauchmelder vor dem Schlafbereich installiert werden, bei mehrstöckigen Häusern ein Rauchmelder in jeder Etage und vor jedem Schlafbereich.
Feuerlöscher können größere Brände verhindern
Mit einem Feuerlöscher können oftmals kleine Brände schon gelöscht werden, bevor daraus Größere entstehen. Als Löschmittel werden in Feuerlöschern Wasser, Schaum, Löschpulver und Kohlendioxid verwendet. Löschpulver, insbesondere sog. ABC-Pulver, ist als Universal-löschmittel fast überall einzusetzen und leicht zu handhaben, hat jedoch in der Regel eine erhebliche Verschmutzung durch feinste Staubpartikel zur Folge.
Kohlendioxid ist ein gasförmiges Löschmittel; insbesondere CO2 ist völlig rückstandsfrei und damit umweltfreundlich. Feuerlöscher sind in regelmäßigen Abständen, die zwei Jahre nicht überschreiten dürfen, durch Sachkundige zu prüfen. Sie sind gut sichtbar an jederzeit erreichbaren und leicht zugänglichen Stellen zu platzieren.
Und so wird es im Ernstfall gemacht:
- Feuerlöscher entsichern (Sicherungsstift entfernen)
- Feuerlöscher betriebsbereit machen (Öffnen eines Handrades, Betätigen eines Hebels oder Schlagknopfes)
- Spritzpistole festhalten
- Feuerlöscher senkrecht halten und in kurzen Stößen das Löschmittel aufbringen, dabei etwa.2 – 5 Meter Abstand zum Brandobjekt halten.
- Feuerlöscher nicht nacheinander, sondern möglichst mehrere gleichzeitig einsetzen.
- Feuer nicht gegen, sondern mit dem Wind bekämpfen.
- Flächenbrände von unten und vorne ablöschen.
- Löschmittel, insbesondere Löschpulver, nicht auf einmal, sondern möglichst stoßweise abgeben.
- Nach erfolgter Brandbekämpfung auf Rückzündung achten.
- Löschmittelreserve bereithalten
Im Zweifelsfall immer die Feuerwehr rufen!
Katastrophen-Tourismus
Neugierde an sich ist nicht Verwerfliches, im Gegenteil: Jeder sollte sich wachen Auges für das interessieren, was tagtäglich um ihn herum passiert. Wer läuft schließlich schon gern mit „Scheuklappen“ durch die Gegend?
Bei Bränden und Unglücksfällen ist die Neugierde naturgemäß besonders ausgeprägt. Man will schließlich „sehen, was los ist“. Auch das ist eigentlich nichts Schlimmes.
Nur: Probleme gibt es immer dann, wenn dabei die plötzlich massenweise Neugier zum Chaos wird, wenn Zu- und Abfahrten zu Unglücksstellen hoffnungslos verstopft werden, wenn unversehens jeder jedem im Wege steht und die Rettungsmannschaften bedrohlich in ihrer Arbeit behindert werden. Die tägliche Einsatzpraxis der Feuerwehr zeigt, dass solche Situationen beinahe schon zur Regelmäßigkeit gehören. Psychologen sprechen dann vom so genannten „Katastrophen-Tourismus“ der lieben Mitbürger, die in solchen Fällen nicht selten eine erschreckende Gedankenlosigkeit und wohl auch Verantwortungslosigkeit an den Tag legen.
Die Feuerwehr bittet darum: „KOMM‘ HILF’ MIT“…
- Zufahrten und Einsatzstellen für Rettungsmannschaften und -fahrzeuge freizuhalten.
- Lösch- und Rettungsmaßnahmen durch Einhaltung eines ausreichenden Sicherheitsabstandes nicht zu behindern.
- bei Staus auf Autobahnen und Schnellstraßen „Fahr-Gassen“ für Rettungsfahrzeuge freizuhalten.
- durch genügenden Sicherheitsabstand bei Bränden und Unglücksfällen zu vermeiden, sich und andere noch zusätzlich in Gefahr zu bringen.
- an Einsatzstellen den Anweisungen von Feuerwehr und Polizei sofort nachzukommen, denn oft gibt es gerade bei Großbränden auch unsichtbare Gefahren durch Brandrauch und Dämpfe.